Was verbinden wir mit dem Begriff Burnout?

 

Wenn wir Burnout hören, verbinden wir damit erstmal STRESS. Klare Sache, wenn wir wegen einem Burnout krankgeschrieben werden, hatten wir zu viel Stress, bedingt durch dauerhafte Überlastung und Überforderung im Arbeits- und Privatleben. Der Druckpegel von außen ist enorm gestiegen und der innere Antreiber ist im Dauereinsatz.

Ja, es geht um eine hochgradige Dauerbelastung unseres Nervensystems. Wir können nicht mehr abschalten, unser Nervensystem befindet sich in Alarmbereitschaft!

Ursprünglich war unsere hohe Erregung ein sinnvolle Notfallstrategie, wenn wir kämpfen oder fliehen mussten. Schnell konnten wir- wenn die Gefahr vorüber war- wieder entspannen, bzw. unsere Energie entladen.

Um das zu veranschaulichen: „du fährst auf der A3 und wirst die ganze Zeit von einem Autofahrer bedrängt, der dir fast hintendrauf fährt. Nach kurzer Zeit empfindest du ein auch ein innerliches Getriebensein. Wut steigt in dir auf, du wirst irgendwann von negativen Gefühlen überwältigt und du bekommst Angst. Endlich nimmt der Autofahrer die Ausfahrt und die Straße hinter dir ist frei. Dein Blutdruck sinkt, die Anspannung lässt nach und du fährst gelassen weiter. Dein Nervensystem hat sich beruhigt!

Warum sind viele Menschen in ständiger Alarmbereitschaft?

 

Unsere heutige Lebensweise lässt uns nicht mehr wirklich entspannen, weil die „gefühlte Gefahr“ immer gegenwärtig ist.

Wir meinen uns ständig optimieren zu müssen, beruflich und privat. Wir versuchen, alles gleichzeitig anzugehen. Dabei droht uns die enorme Informationsflut zu überrollen, jeden Tag neue Newsletter, mit Tipps, wie wir unser Leben noch mehr optimieren können, höher, schneller weiter. Wir werden mit Wissen erschlagen was wir zwar anfangs noch aufnehmen, aber unser Gehirn nicht mehr verarbeiten kann.

Und wer nicht Schritt halten kann, muss um seinen Job fürchten. Aber nicht nur das Arbeitsleben, sondern auch auf der privaten Beziehungsebene wird der Druck immer größer.

Also bleibt unsere Energie im Nervensystem gebunden.

Der Körper lebt gewissermaßen immer noch in einer akuten Stresssituation.

Das Nervensystem reagiert immer noch auf eine nicht mehr vorhandene Bedrohung! Wir funktionieren zwar noch im Alltag, sind aber ständig in Alarmbereitschaft!

Welche Strategien nutzen wir, um unseren Stresslevel zu senken?

Wir beruhigen uns, indem wir den Feierabend auf der Couch verbringen, vielleicht noch mit einem Bierchen oder einem Glas Rotwein. Oder wir laden unseren Stress bei unseren Mitmenschen ab. Manche verbringen Stunden am Computer, spielen Solitär, um ihre Nerven zu beruhigen. Oder sie meditieren, hören Entspannungsmusik. Einiges ist eine feine Sache, aber leider hilft uns das nur vorübergehend.

Denn die nicht verbrauchte Energie bleibt in unserem Nervensystem gebunden.

Warum hilft Meditieren nur kurzfristig?

Eines möchte ich erstmal richtigstellen: Es ist in aller Munde, dass ein stressgeplagter Mensch zur Ruhe kommen soll. „Meditieren“ heißt das Zauberwort!

Aus meiner Erfahrung heraus ist es aber fast unmöglich, einen Körper, der in ständiger Alarmbereitschaft ist, mit Meditation langfristig ruhig zu bekommen und wenn, dann nur sehr kurzfristig.

Der Stresspegel wird zwar immer wieder auf ein erträgliches Maß herabgesenkt, aber mehr nicht!

Denn die Ursache, dass dein Nervensystem auf eine alte Bedrohung reagiert und im Alarmmodus ist, besteht weiterhin! Es baut sich sofort eine neue Spannung auf.

Auf deinen Körper hören!

Damit die festgesteckte Energie sich auf natürliche Weise entladen kann, müssen wir genau auf unseren Körper hören, seine Signale empfangen und deuten lernen.

Je nachdem, womit wir uns gedanklich beschäftigen, fahren wir unseren Stresslevel hoch- wenn wir uns in Sorgen und Probleme hineinsteigern- oder herunter, wenn wir eine Lösungsmöglichkeit für unser Problem gefunden haben.

Hast du dich in der einen oder anderen Beschreibung wiedergefunden? Was ist DEIN Ventil, um mit deinem hohen Stresspegel umzugehen?

Besinnen wir uns auf unsere Kraft und unsere Fähigkeiten, fühlen wir uns sofort stärker!

Und genau hier ist mein Ansatz, dich zu unterstützen, deine Körpersignale zu verstehen, um langfristig deinen Stresslevel immer wieder in den grünen Bereich zu führen.

Es ist an der Zeit, tief Luft zu holen!